Erdwärme Grünwald mit Unterhaching auf Erfolgskurs

Erdwärme Grünwald GmbH und Geothermie Unterhaching Produktions GmbH & CO. KG erzielen im Geschäftsjahr 2018 jeweils ein hervorragendes Jahresergebnis.

Die Erdwärme Grünwald GmbH (EWG) ist vor gut zehn Jahren angetreten, den Bürgern und Gewerbetreibenden in Grünwald saubere und sichere Energie zu günstigen Preisen anzubieten. Daher ist Grünwald aus eigenem Antrieb mit Klimaschutz schon sehr weit. Inzwischen sind rund 1.200 Gebäude in Grünwald an die CO2-neutrale Erdwärme angeschlossen – hinzu kommen Großverbraucher wie Bavaria Film, KGAL, die Schlosspassage und weitere Gewerbetreibende. Die Fernwärme aus Geothermie ist eine der wenigen Energieträger, die grundlastfähig und damit ständig abrufbar ist.


Durch vorausschauende Investitionen konnte die EWG sogar die möglichen Auswirkungen sogenannter Redundanzfälle auf ein Minimum reduzieren. So unterstützen sich bei Wartungsarbeiten die Geothermiequellen in Laufzorn und Unterhaching gegenseitig. Dieser Verbund mit der Geothermieanlage in Unterhaching ermöglicht der EWG damit, noch umweltfreundlicher und effizienter zu produzieren.


Ziel der EWG von Anfang an: eine hohe Anschlussquote in Grünwald

Durchschnittlich zahlen Fernwärmekunden in Deutschland rund 80 Euro pro Megawattstunde, in Grünwald nur 58 Euro. „Diese Preispolitik war dem Grünwalder Gemeinderat ein besonderes Anliegen, um möglichst viele Grünwalder Haushalte und Unternehmen für die regenerative Fernwärme gewinnen zu können“, bestätigt EWG-Geschäftsführer Andreas Lederle. Trotz dieser vergleichsweise günstigen Preise erzielte die Erdwärme Grünwald GmbH im Geschäftsjahr 2018 ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 5,2 Millionen Euro und liegt damit deutlich über den Erwartungen.


Seit Ende 2017 ist die EWG mit fast 95% an der Geothermie Unterhaching Produktions GmbH & CO. KG (GUHP) beteiligt. Diese Beteiligung ging die EWG nicht nur wegen der besseren und umweltfreundlicheren Produktionssteuerung ein. Denn diese Beteiligung ist inzwischen auch wirtschaftlich attraktiv: So betrug das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) der GUHP 2018 knapp 2 Millionen Euro, nach Abschreibungen liegt das Jahresergebnis bei 508 T€, die bei der EWG im Beteiligungsertrag erfasst werden.


Erfolgreiche Investitionen

Die Gemeinde Grünwald als Alleingesellschafter der EWG hat bisher insgesamt rund 170 Millionen Euro in die Nutzung der Tiefengeothermiequelle in Laufzorn investiert. Davon flossen rund 100 Millionen Euro allein in das Fernwärmenetz von Grünwald – eine Infrastruktur-Investition für Generationen. Während die Bohrung und das Geothermieheizkraftwerk in Laufzorn inklusive Planung Investitionen von insgesamt rund 65 Millionen Euro erforderten, konnte die nahezu vollständige Beteiligung an der Geothermie-Produktion in Unterhaching für 29,6 Millionen Euro erworben werden. Die ursprünglich enthaltene Kalina-Stromerzeugungsanlage in Unterhaching wurde inzwischen stillgelegt, der EWG entstehen daraus zukünftig keine weiteren Belastungen mehr.


EWG- und GUHP-Geschäftsführer Andreas Lederle sieht beide Gesellschaften auf Kurs: „Die Finanzkraft der Gemeinde Grünwald und der EWG ermöglicht eine erhebliche Effizienzsteigerung der Unterhachinger Anlagen. So übertragen wir jetzt unter Federführung der EWG unseren hohen Qualitätsanspruch auf die GUHP. Beispielsweise wird die GUHP seit Herbst 2018 über die EWG-Leittechnik gesteuert. Zudem haben wir umfassende Umbaumaßnahmen im Geothermie-Heizwerk in Unterhaching begonnen, um die Qualität der technischen Anlagen signifikant auf das EWG-Niveau zu erhöhen.“


Aktuelle EWG-Rendite 3,1 %, zusammen mit der GUHP sogar 3,6 %

Setzt man das operative Jahresergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) der EWG von 5,2 Millionen Euro ins Verhältnis mit den Gesamtinvestitionen von 170 Millionen Euro, entspricht dies einer aktuellen „Rendite“ (EBITDA / Investitionen) von 3,1 %. Nimmt man das operative Jahresergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) der GUHP hinzu und setzt diese insgesamt rund 7,2 Millionen Euro ins Verhältnis mit den Gesamtinvestitionen von rund 200 Millionen Euro, ergibt sich über beide Unternehmen sogar eine aktuelle „Rendite“ (EBITDA / Investitionen) von 3,6 %.


Ohne die Infrastrukturinvestitionen ins Fernwärmenetz, deren Herausrechnung Altbürgermeister Lindner im Jahr 2015 anregte, würde sogar eine Rendite von 4,2 % (EWG) bzw. 4,9 % (EWG und GUHP zusammen) erzielt werden. „In Zeiten der Null-Zins-Politik ist das ein gutes Ergebnis. Vor allem, da die Rendite nicht das oberste Ziel ist“, freut sich Andreas Lederle und blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir ernten jetzt die Früchte unserer langfristigen Unternehmenspolitik.“

Letzte Änderung: 29.07.2019 09:15 Uhr