"Nur Gewinner auf beiden Seiten!"

Ein einzigartiges kommunales Verbundprojekt: Seit 11. April 2013 fließt geothermisch erzeugte Wärme aus der Quelle Laufzorn nach Unterhaching. Die Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG (GUH) nutzt diese Wärme der Erdwärme Grünwald GmbH (EWG) direkt für ihre Kunden oder macht Strom daraus. Per Leitung verbunden sind die beiden Geothermie-Bohrstellen in Laufzorn und Unterhaching seit Ende 2012, die Pumpen und Wärmetauscher sind seit April 2013 einsatzbereit.


Über die 5,3 km lange Verbundtrasse, die die EWG in gerade einmal sechs Monaten durch den Grünwalder und Perlacher Forst legte, kann eine Wärmeleistung von bis zu 20 MW bereitgestellt werden. Möglich wird der in dieser Form einzigartige Wärmetransfer durch modernste Technologien auf beiden Seiten: bi-direktionale Wärmetauscher von Sondex sowie Pumpen für die Thermalwasserförderung von Baker Hughes. Den Betrieb managt auf beiden Seiten die Energiecontracting Heidelberg GmbH.


Von dem Wärmeverbund profitieren beide Geothermie-Gesellschaften und damit beide Gemeinden — denn Grünwald lastet seine Bohrung aus, und Unterhaching deckt seinen Energiebedarf für das Kalina-Stromkraftwerk. Außerdem plant die GUH, im nächsten Winter aus der EWG-Wärme bei Bedarf auch die Spitzenlast für die Unterhachinger Fernwärme zu machen.


Zudem liefern sich EWG und GUH jetzt im Bedarfsfall CO2-freie Wärme aus Geothermie — diese Redundanz fließt, wenn z.B. Wartungsarbeiten an der Förderbohrung oder an der Obertageanlage anstehen. Bisher mussten Grünwald und Unterhaching ihre Wärmeerzeugung dann kurzzeitig auf Öl umstellen. Das war nicht regenerativ und kostspielig dazu.


Jan Neusiedl, 1. Bürgermeister der Gemeinde Grünwald: „Die Geothermie ist unsere heimische, regenerative Energie. Sie gibt uns die Chance, autark Wärme zu produzieren. Durch den Wärmeverbund mit Unterhaching stärken wir in beiden Gemeinden die Versorgungssicherheit und die Unabhängigkeit von fossilen Energien. Hier treffen sich zwei Gemeinden auf Augenhöhe, um die regenerative Energiezukunft aktiv zu gestalten.“

„Eine gute Lösung für Grünwald“, so die beiden Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle und Stefan Rothörl: „Wir erreichen damit eine weitere Auslastung unserer Quelle, solange unser Fernwärmenetz in Grünwald noch im Aufbau ist. Zudem garantieren wir gemeinsam die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Grünwald und Unterhaching. Der Wärmeverbund macht die Energieerzeugung in beiden Gemeinden noch klimafreundlicher.“


Jan Neusiedl und Wolfgang Panzer betonen die große Bedeutung des Wärmeverbundes für die Energiewende im Landkreis München: „Die Erdwärme ist da — und der Bedarf ist da. Wir haben daher unsere beiden Geothermiequellen verbunden. Jetzt fließt die Wärme auch gemeindeübergreifend. Bei diesem partnerschaftlichen Verbund gibt es nur Gewinner: die beiden Geothermiegesellschaften, die Bürgerinnen und Bürger beider Gemeinden und die Umwelt.“



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Letzte Änderung: 25.07.2013 10:09 Uhr