Chinesisches Energieministerium zu Besuch bei der EWG
„Wie konzipiert und realisiert Deutschland die Energiewende?“ Diese Frage interessiert Energieexperten aus der ganzen Welt. Auch im Reich der Mitte, dem mit knapp 1,4 Milliarden Menschen bevölkerungsreichsten Land der Welt, gehört die Energiewende zu den wichtigsten Zielen des Landes. Bereits 2006 startete die deutsch-chinesische Energie-Partnerschaft — dabei treffen sich regelmäßig Politiker, Energieexperten der beteiligten Ministerien und Unternehmer zum bilateralen Erfahrungs- und Wissensaustausch. Im Fokus stehen Fragen der Energieeffizienz sowie technische und regulatorische Aspekte des Übergangs von fossilen zu regenerativen Energieträgern.
Der beste Fachaustausch ist der vor Ort bei den Treibern der Energiewende …
… und so entsandte das chinesische Energieministerium NEA National Energy Administration eine dreiköpfige Expertendelegation nach Berlin und München. In Berlin führten die drei Referatsleiter Yang Ruiguang (Referat Energiestatistik der NEA-Planungsabteilung), Ge Ju (Referat für allgemeine Angelegenheiten der NEA) und Ji Daqian (Statistisches Referat der Planungsabteilung der NEA) Gespräche mit der Fraunhofer-Gesellschaft, in
München mit der Erdwärme Grünwald in Laufzorn. Die drei Referatsleiter sind u.a. für die Ausgestaltung von Chinas Fünfjahresplänen, Pilotprojekte in Chinas Energiesektor sowie Energiestatistiken zuständig. Organisiert wurde die Reise von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Präsentation der Erdwärme Grünwald und der Ziele der Gemeinde Grünwald bei der Energiewende aus eigener Kraft übernahm Grünwalds 2. Bürgermeister Stephan Weidenbach. Er führte dabei aus, in welchen Etappen die EWG strukturiert vorgegangen ist: von der Befragung der Bürger im Vorfeld über den Erwerb des Geothermie-Claims, die erfolgreiche Bohrung, den Bau der energietechnischen Anlagen und des Fernwärmenetzes bis hin zur Produktion grünen Stroms im eigenen ORC-Stromkraftwerk.
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China plant, die geologischen Voraussetzungen im Reich der Mitte insbesondere auch für die Erzeugung geothermischer Fernwärme zur Versorgung der Städte zu nutzen. „Wir sind hier, um zu lernen“, sagte Yang Ruiguang, „wir danken der Erdwärme Grünwald für den tiefen Einblick, den wir hier in die Nutzung der Geothermie gewinnen konnten.“