Glossar Geothermie
Meist geschichtete Gesteine, die aus Absatz- oder Abscheidungsprozessen hervorgegangen sind.
Die Anschlussleistung zeigt den Leistungsbedarf eines an die Wärmeversorgung angeschlossenen Gerätes an.
Einmalige Kosten für die Installation des Fernwärmeanschlusses. Entspricht beim Auto dem Kaufpreis.
Anderes Wort für Grundwasserleiter: Boden- oder Gesteinskörper, in dessen Hohlräumen Wasser fließen kann.
Preis für eine Einheit verbrauchter Wärme. Vergleichbar mit den Kosten pro Liter Benzin beim Auto.
Die Balneologie oder Bäderkunde ist die Lehre von der therapeutischen Anwendung natürlicher Heilquellen in Form von Bädern, Trinkkuren und Inhalationen.
Vortriebsgeschwindigkeit des Bohrers, wird meist in Metern pro Stunde angegeben.
Die geothermische Dublette besteht aus zwei Bohrungen. Mit der Förderbohrung wird Wasser entnommen, durch die Reinjektionsbohrung wird das erkaltete Wasser wieder in den Untergrund geleitet.
Energiebilanzen erlauben es, rechnerisch den Aufwand von Primärenergie in ein Verhältnis zur Nutzenergie zu stellen. Sie bilden die Grundlage für einen sparsamen Umgang mit Energie und erlauben es, Energieverluste aufzufinden, mengenmäßig darzustellen und zu vermeiden.
Die Energieeinsparverordnung ist ein Teil des deutschen Baurechts. Sie schreibt Bauherren Anforderungen zum effizienten Energieverbrauch ihres Gebäudes oder Bauprojektes vor. Sie gilt für Wohngebäude, Bürogebäude und gewisse Betriebsgebäude.
Die Erdkruste ist die äußere, feste Schicht der Erde und mit der Schale bei einem Apfel vergleichbar. Sie ist bis zu 40 km dick. Unter ihr liegen der feste bis zähplastische Erdmantel und 2900 km tiefer der großteils flüssige Erdkern.
Erneuerbare Energie, auch regenerative Energie genannt, bezeichnet Energie aus nachhaltigen Quellen, die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich sind.
Mit dem EEG wird die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gefördert. Die Stromerzeuger erhalten dabei einen bestimmten Vergütungssatz für jede Kilowattstunde, die sie ins Stromnetz einspeisen.
Deutsches Wort für Geothermie
Als Fernwärme bezeichnet man den Transport von Wärme in einem gedämmten, überwiegend erdverlegten Rohrsystem vom Erzeuger zum Verbraucher. Fernwärme wird meist zur Heizung von Gebäuden benutzt.
Die Geologie ist die Wissenschaft vom Aufbau, von der Zusammensetzung und Struktur der Erde, ihren physikalischen Eigenschaften und ihrer Entwicklungsgeschichte. Außerdem untersucht die Geologie die Prozesse, die die Erde formten und auch heute noch formen.
Die Geothermie oder Erdwärme ist die im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeicherte Wärme. Sie umfasst die in der Erde gespeicherte Energie, soweit sie entzogen und genutzt werden kann und zählt zu den erneuerbaren Energien. Sie kann sowohl direkt genutzt werden, etwa zum Heizen und Kühlen, als auch zur Erzeugung von elektrischem Strom oder in einer Kraft-Wärme-Kopplung.
siehe Temperaturgradient
Die geothermische Tiefenstufe ist die Tiefe, in der sich die Erdkruste um ein Grad Celsius erwärmt.
Grundlast bezeichnet den Stromverbrauch, der während eines Tages in einem Stromnetz nicht unterschritten wird.
Eine Energiequelle ist grundlastfähig, wenn sie dauerhaft und unterbrechungsfrei Strom liefern kann. Solche Energiequellen werden eingesetzt, um die Grundlast zu decken.
Preis, der monatlich für den Anschluss an das Fernwärmenetz anfällt. Beim Auto vergleichbar mit Steuer und Versicherung.
siehe Aquifer
In der Bautechnik die Wärmezufuhr, die nötig ist, um eine bestimmte Raumtemperatur aufrecht zu erhalten.
Wissenschaft vom Wasser in der Erdkruste.
Für die hydrothermale Geothermie werden in großen Tiefen natürlich vorkommende Thermalwasservorräte, so genannte Heißwasser-Aquifere angezapft. Die hydrothermale Energiegewinnung ist je nach Wassertemperatur als Wärme oder Strom möglich.
Hier anderes Wort für Verpressung.
Landformen, die vorwiegend durch Lösungs- und Kohlensäureverwitterung entstanden sind. Karst bildet sich in Gesteinen, die leicht chemisch angreifbar sind.
Bankengruppe, die sich im Besitz des Bundes und der Länder befindet und Förderungen sowie zinsgünstige Förderkredite vergibt.
Physikalische Maßeinheit für die Leistung. Ein Kilowatt sind 1.000 Watt.
Eine Kilowattstunde entspricht der Energie, welche eine Maschine mit einer Leistung von 1.000 Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt.
Bei einer Energieerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung wird sowohl die dabei entstehende Abwärme als auch die durch Energieumwandlung erzeugte elektrische Energie zu weiten Teilen genutzt.
Einheit, in der ein Wasservolumen pro Zeit gemessen wird, z. B. entspricht 1 l/s einem Wert von 3,6 m³ (Kubikmeter)/Stunde oder 86,4 m³ pro Tag. Ein Kubikmeter sind 1.000 Liter.
Vertikale Ausdehnung eines Gesteinskörpers.
Karst, der in der Malm-Zeit vor zirka 163 - 135 Millionen Jahren entstanden ist.
Fördereinrichtung, bei der über ein Rohr Luft mit hohem Druck in das Bohrloch eingeblasen wird, welche beim Aufstieg das Wasser mitreißt.
Physikalische Maßeinheit für die Leistung. Ein Megawatt sind 1.000.000 Watt.
Molasse ist das Abtragungsmaterial eines Gebirges in der Spätphase seiner Entstehung.
Übertragung von Wärme zwischen Gebäuden zu Heizzwecken, wenn die Wärmeübertragung im Vergleich zur Fernwärme nur über verhältnismäßig kurze Strecken erfolgt.
Der Netzverlust oder Übertragungsverlust ist die Differenz zwischen erzeugter Energie im Kraftwerk und der verbrauchten Leistung. Er entspricht somit der Energie, die beim Transport zum Kunden „verloren geht“.
Errichten bzw. Vorantreiben einer Bohrung.
Energie, die dem Endnutzer für die gewünschte Energiedienstleistung zur Verfügung steht. Mögliche Formen der Nutzenergie sind Wärme, Kälte, Licht, mechanische Arbeit oder Schallwellen.
Sicherheitsvorrichtung zur Absperrung des Bohrloches in jeder Betriebsphase, um unkontrolliertes Austreten von Thermalwasser oder Gas aus der Bohrung zu verhindern.
Als Primärenergie bezeichnet man die Energie, die mit den natürlich vorkommenden Energieformen oder Energiequellen zur Verfügung steht. Energiequellen für Primärenergie sind z. B. Kohle, Gas, Erdöl, Kernenergie aber auch erneuerbare Energieträger wie die Geothermie.
siehe Erneuerbare Energie
Rückführung von aus dem Untergrund entnommenen Flüssigkeiten (hier: Wasser) in die Entnahmeschicht.
Tafel- oder plattenförmiger Gesteinskörper.
Mit Schüttung bezeichnet man das je Zeiteinheit aus einer Quelle austretende Wasservolumen.
Anderes Wort für Ablagerungen.
Die Seismologie ist die Lehre von Erdbeben und der Struktur des Erdinneren.
Eine Störung bezeichnet in der Geologie einen Vorgang, der das ursprüngliche Gefüge eines Gesteins stört. In der Regel werden größere Gesteinspakete gegeneinander verschoben.
Das Süddeutsche Molassebecken ist ein Gebiet im süddeutschen Alpenvorland. Die geologische Schicht im Molassebecken - der „Malmkarst“ - fällt von Norden nach Süden ab. Hierdurch werden Bohrtiefen und Temperaturen der Gewässer beeinflusst. Im Raum München sind die Voraussetzungen für hydrothermale Geothermie sehr gut: Tief unter der Erdoberfläche befindet sich ein riesiger Vorrat an heißem Wasser, der relativ einfach angezapft werden kann.

Bergmännisches Wort für Tiefe. Hierbei wird zwischen der Bohrstrecke MD (measured depth), und der vertikalen Tiefe TVD (true vertical depth) unterschieden.
Als Temperaturgradient bezeichnet man einen räumlichen Temperaturunterschied. Im Bereich der Geothermie gibt der Temperaturgradient an, um wie viel die Temperatur steigt, wenn man Richtung Erdkern vordringt. In der Regel wird die Zunahme der Temperatur pro 100 m Tiefe angegeben. Als Richtwert kann man sagen, dass die Temperatur durchschnittlich alle 33 Meter um ein Grad Celsius steigt, weshalb man deshalb auch oft einen Gradienten von 3 Grad Celsius pro 100 Meter angibt.
Grundwasser mit einer erhöhten Temperatur.
Natürlicher (z. B. Quelle) oder künstlicher (z. B. Bohrung) Thermalwasseraustritt.
Anderes Wort für Auslauf.
Natürliche chemische Auflösungs- und Zersetzungsprozesse an so genannten „angreifbaren Gesteinen“ (z. B.: Kalk, Dolomit, Steinsalz, Gips, etc.) durch Wasser.
Bei jeder Energieumsetzung entstehen je nach Wirkungsgrad Verluste verschiedener Art. Die Summe aller verlorenen Energie nennt man Verlustwärme.
Gezieltes Einbringen von meist flüssigen Substanzen in den Gesteinsuntergrund unter Zuhilfenahme von Druck.
Anderes Wort für Störung.
Physikalische Maßeinheit für die Leistung.
Der Wärmeanschlusswert eines Netzes oder eines Kunden gibt den Bedarfswert des Wärmeverbrauchs dieses Netzes oder Kunden an. Er findet besondere Verwendung in der Fernwärmewirtschaft.
Der Wärmetauscher oder Wärmeübertrager ist ein Apparat, der Wärme von einem Stoffstrom auf einen anderen überträgt.
In der Wärmeübergabestation findet der Wärmeaustausch zwischen dem Fernwärmenetz und der hauseigenen Heizungsanlage statt. Wärmeübergabestationen sind erheblich kleiner als Ölkessel und Ölbrenner.